Freitag, 1. April 2011

Neben der Spur

Halbdunkel, mein schatten sitzt mit angewinkelten Beinen auf der Fensterbank und raucht Polenkippen.
Der Innenhof ist grau, sieht aus wie immer. Gestern bin ich die Treppe hoch gelaufen und wollte mehr nach unten, aus der Stadt.
Durch mein Telefon kommt das schönste Lachen der Welt, gleichzeitig landet ein Rotkehlchen auf meinem Fensterbrett. An die zeit sind Hopfen und Malz verloren. Dann tutet es und ich bin wieder allein.
Will den ganzen Weg rennen, dahin, wo menschen so lachen können, so schön. Aber das steht Jemand, auf seinem Hemd steht in roter schrift "alltag"- alles Prestige, wer kauft schon solche Hemden?
Irgendwie schaff ich es in dieses Café, war dort verabredet zum Whisky. Ich zittere, sehe aus dem Fenster, mein Herz spielt Bluenotes, jazz war nie so sein Ding.
Händeringend betreibe ich Konversationen mit meinen Freunden, lächle sie an, sitze neben ihnen.
Dann zieht jemand an meinem arm, stellt mich auf die Tanzläche und ich stehe. Irgendwas mit großen weißen Bären, der Whisky klebt in meinem Kopf, überall Menschen, alle lachen mich an.
Ich will mitlachen, sehe aber nur Körper und mich, wie ich still dastehe.
Einmal, ich muss etwa acht Jahre alt gewesen sein, habe ich in Polen ein wildes Kätzchen unter meinem Pullover versteckt, um es mitzunehmen.
Kätzchen kann man gut unter Pullovern verstecken.
auf meinem steht Alltag. jetzt geh ich zum Radio.

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