Sonntag, 27. März 2011

Das "Du" in mir / ein Versuch

Sag das Wort Konistenz, bis es entsteht. Sag es solang, bis dir ein Wort aus der Schulter wächst und neben dir geht wie ein Mensch an der Leine.
Sag es leise. Dann öffne den Mund und wirf es über deine Lippen wie feuchtes, morsches Holz.
Deine Hände fallen Blau in deinen Schoß, du zerbrechliches Puppenkind. Ein Geschöpf wie dich sah ich selten.
Geh ein Stück neben mir, in meinem Schatten. Ich wirke groß und plump, meine Füße malen ganze Straßenzüge neu. Im Schutz der Fassade gehen du und ich.
Zusammensein bekommt uns nicht, wir erkranken, bekommenAuschlag, bekommen Fieber.
Da liegst du, zartes Kind in einem Bett aus Metall, das Laken kühl an deinem Bein.
Streckst dich nach mir, deine kranke Hand in meiner. Lass uns bleiben, flüsterst du. Ich kann nicht, du brauchst Ruhe. Bleibe wo du bist, das ist das Beste für dich. Deine Hände in magenta, deine Augen hell, erfroren.
Du selbst gibst dir die Schuld eine dünne Haut zu tragen, Kälte kriecht in dich.
Ich stehe dabei, lebe noch vom süßen Atem.
Wirke groß und schwach und stehe da, sehe dich ertrinken.
Szene 2, Nähe ist platonisch nicht zu ertragen, darum werde ich leidenschaftslos und schreibe Sachtexte über Igel.

2 Kommentare: